Matrix der Learning Obejctives

Agilität – The New Normal

04.12.2019

Agilität. New Work. Change.

Mit diesen Themen beschäftigen wir uns bei Commax. Vor allem in Start Up Unternehmen gehört agiles Arbeiten zum Standard. Doch auch Großunternehmen und Konzerne fahren mit. Wie aber soll agile Arbeit funktionieren, wenn Prozesse starr definiert sind?

Das haben sich die Mitglieder der DACH30 auch gefragt und eine klare Antwort gefunden: Auch Agilität braucht Definitionen und Struktur. Deshalb haben sich diese Unternehmen zusammengesetzt und ein “Manifest für Unternehmensagilität”, also Mindeststandards für Agilität erarbeitet. Im Interview mit Constanze Riess, Beraterin und Mitglied der DACH30-Gruppe, haben wir zu diesem spannenden Thema noch ein bisschen genauer nachgefragt…

2016 kam die DACH30-Austauschgruppe erstmals zusammen. Sie besteht aus Vertretern von Großunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, wie zum Beispiel Continental, Adidas, oder Allianz. Ziele dieser Zusammenkunft waren: Erkennen, auf welchen Ebenen der digitalen Transformation sich die einzelnen Unternehmen gerade befinden, was sie unter Agilität verstehen und am Ende ein Vokabular zu erstellen, damit alle in der gleichen Sprache miteinander kommunizieren können. So wird der neuen Art zu arbeiten nicht nur ein Name, sondern auch eine Struktur gegeben, die jede/r nachvollziehen, verstehen und anwenden kann. Es entstehen die Mindeststandards für Agilität, oder wie Constanze Riess es lieber nennt: “Das Manifest für Unternehmensagilität”. 

Viele setzen Agilität mit Scrum gleich. Nicht so die DACH30. Sie wollen Begriffe verwenden, die auf verschiedene agilen Methoden anwendbar sind. So wird beispielsweise aus dem “Scrum-Master” der “Team-Facilitator”. Denn darin können sich auch diejenigen wiederfinden, die nach Kanban oder Design Thinking arbeiten. Außerdem wurde bewusst die Führungskraft mitgedacht. Zwar lebt Agilität unter anderem von flachen Hierarchien, das bedeutet aber keineswegs, dass Führung an sich abgeschafft wird. Auch Führungskräfte sind Teil des Teams und beteiligen sich, sodass alle an gemeinsamen Projekten mitwirken um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. 

Warum aber so ein Aufwand für eine Neuerscheinung in der Arbeitswelt?

Constanze Riess sagt: “Ich glaube, das wird the New Normal werden.” Vielleicht werden sich im Laufe der Zeit neue Begriffe entwickeln, “aber dieses Paradigma von Kundenzentriertheit, kleine Teams in Netzwerken, die selber Entscheidungen treffen können – das ist meiner Meinung nach eine Revolution, die sich nicht aufhalten lässt.”

Das liegt auch daran, dass die jungen, qualifizierten Menschen, die gerade den Arbeitsmarkt erobern, nicht mehr nur stumpf einer Tätigkeit nachgehen wollen. Das Verlangen nach Sinnhaftigkeit wird immer größer. Wir wollen wissen, warum wir tun, was wir tun und was am Ende dabei herauskommt. Dieses Wissen ist nur gegeben, wenn im Team gearbeitet wird. 

Das “Manifest für Unternehmensagilität” beschreibt nicht nur, wie diese Art zu arbeiten funktionieren kann, es ist auch der Beweis dafür. Denn es ist genau so entstanden, mit und durch die Prinzipien, die es beschreibt. Und auch deswegen ist es nicht in Stein gemeißelt, sondern wird weiterentwickelt werden. Mehr dazu hier.  

/EH